Safer Internet Day 2022 – die Macht der Daten verstehen

Pressemitteilung des Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz vom 08.02.2022

„Fit for democracy – Fit für die Demokratie“ lautet das Motto des diesjährigen Safer Internet Day (SID). Demokratische Teilhabe und Meinungsbildung sind schon lange in der digitalen Welt angekommen. Damit verstärkt hat sich zugleich auch die politische Beeinflussung über Social Media Plattformen.

Was das alles mit Datenschutz zu tun haben kann, wird in den Schülerworkshops des Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz beantwortet. Thematisiert wird unter anderem die Frage, welche Akteure zu welchem Zweck ein Interesse an den Daten der Schüler haben können.

„Die beiden Wahlen – die Landtagswahl im März und die Bundestagswahl im September – gaben unseren Referent:innen vielfältige Anknüpfungspunkte, um die Themen Manipulation durch Daten und Fake-News mit den Schüler:innen zu bearbeiten,“ so der Landesdatenschutzbeauftragte Prof. Dr. Dieter Kugelmann. „Wir zeigen den Schüler:innen seit über 10 Jahren in unseren Workshops auf, welche Macht Daten in den falschen Händen haben können. Die datenhungrigen großen Technologie-Unternehmen der Welt nutzen diese Macht, insbesondere um Einnahmen zu erzielen. Mittlerweile kaufen aber auch Gruppierungen mit politischen Zielen über Daten-Händler Informationen, um gezielte Formen der Beeinflussung anzuwenden. Das kann bis zum Versuch der Manipulation demokratischer Wahlen gehen.“ Gerade in den höheren Klassenstufen sind den Schüler:innen die demokratischen Prozesse bekannt. In den Schulbüchern oft noch nicht aufgegriffen sind die neuesten digitalen Phänomene – von Cambridge Analytica bis hin zu Stimmungsmache in Messenger-Massengruppen. Hier können die Datenschutz-Workshops anknüpfen.

Nachdem im letzten Jahr aufgrund pandemiebedingter Schulschließungen Workshops nur in eingeschränktem Umfang durchgeführt werden konnten, fanden in 2021 wieder 331 Veranstaltungen statt, davon auch einige digital als Online-Workshops.

In den Workshops der Grundschule ab Klasse 3 geht es vorwiegend um die Grundsensibilisierung, was Daten sind und wie die Schüler:innen sich im Internet schützen können. In den weiterführenden Klassen stehen komplexere Themen, wie Big Data, Künstliche Intelligenz (KI) und auch gesellschaftspolitische Zusammenhänge von Daten und Datenschutz an. „Es gibt mittlerweile viele Schulen, die die Workshops in ihr mediendidaktisches Konzept einplanen und jedes Jahr in einer bestimmten Klassenstufe die Veranstaltungen durchführen.“, so Prof. Kugelmann. „Solche Verstetigungen zeigen uns, dass die Schulen und die Lehrkräfte der digitalen Bildung ihrer Schüler:innen eine hohe Relevanz zuerkennen. Das ist in unseren Augen unter den dynamischen technischen Entwicklungen auch genau der richtige Weg.“

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